Reha mit Hund – Erholung mit dem geliebten Vierbeiner

Steht bei Ihnen eine Reha bevor und Sie fragen sich, wohin mit Ihrem Hund? Gehen Sie gemeinsam mit Ihrem geliebten Begleiter den Weg der Genesung. In ausgewählten Reha-Kliniken sind Hunde nicht nur erlaubt, sondern ein willkommener Teil des Rehabilitationsprozesses.

Reha mit Hund bietet eine besondere Form der Rehabilitation, bei der die positive Wirkung der Mensch-Tier-Beziehung gezielt in den Erholungs- und Genesungsprozess einbezogen wird. Die Anwesenheit des eigenen Hundes kann stress- und angstreduzierend wirken, Heimweh verhindern und die Motivation sowie die Erholung während der Therapie deutlich steigern.

Hundefreundliche Kliniken finden
Hund und Mensch bei der Rehabilitation am Strand

TL;DR - Das Wichtigste in Kürze

Reha mit Hund

Ihr Hund darf Sie in ausgewählte Rehakliniken begleiten.

Anforderungen

  • Hund sozialverträglich, geimpft und haftpflichtversichert
  • Anmeldung des Hundes bei Klinikbuchung erforderlich

Hundefreundliche Ausstattung

  • Zimmer und Bereiche speziell für Hundebesitzer
  • Sichere Auslaufflächen und Bewegungsmöglichkeiten

Therapie

Integration des Hundes in bestimmte Therapien möglich

Tierärztliche Versorgung

Veterinärservice vor Ort oder in direkter Nähe

Kosten

Zusätzliche Kosten je nach Klinik etwa 8 bis 15 € pro Tag für den Hund

Weiter unten finden Sie alle Informationen zu den Voraussetzungen, den Vorteilen und den Kliniken, die Hunde begleiten können.

Ausstattung hundefreundlicher Reha-Kliniken

Hundefreundliche Unterbringung

Speziell ausgestattete Zimmer und Bereiche für Sie und Ihren Hund

Auslaufflächen

Sichere und gepflegte Bereiche für den Auslauf Ihres Hundes

Veterinärservice

Kooperationen mit lokalen Tierärzten für Notfälle

Integration in die Therapie

Möglichkeiten zur Einbindung Ihres Hundes in ausgewählte Therapieeinheiten

Warum eine Reha mit Hund sinnvoll sein kann

Die Anwesenheit Ihres vertrauten Haustieres kann sich nachweislich positiv auf Ihre Genesung auswirken. Hunde werden nicht umsonst als "beste Freunde des Menschen" bezeichnet – ihre Gesellschaft tut emotional gut und kann Ängste oder Einsamkeitsgefühle während der Rehabilitation deutlich lindern.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Mensch-Tier-Beziehung während einer Rehabilitation zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich bringt: Hunde können zur Normalisierung des Blutdrucks beitragen, senken nachweislich das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und reduzieren Stresshormone im Körper. Die therapeutische Wirkung eines eigenen Hundes geht weit über die emotionale Unterstützung hinaus.

Vorteile der Rehabilitation mit Hund

  • Reduzierter Stress und geringeres Heimweh
  • Erhöhte Motivation bei Therapieeinheiten
  • Regelmäßige Bewegung durch Gassi-Runden
  • Strukturierter Tagesablauf durch feste Routinen
  • Soziale Interaktion mit anderen Hundebesitzern
  • Positive Auswirkungen auf den Heilungsprozess
  • Emotionale Unterstützung in schwierigen Momenten
  • Bessere Stimmung und psychisches Wohlbefinden
  • Nachweisliche Senkung von Stresshormonen
  • Verbesserung der Herzgesundheit

Auch psychisch kann die Mitnahme des Hundes Wunder wirken. Viele Patienten fühlen sich mit Hund ausgeglichener und entspannter. Der vertraute Gefährte kann in schwierigen Momenten Trost spenden und Stress reduzieren – sei es durch Kuscheln oder einfach durch seine beruhigende Präsenz.

Soziale Vorteile gibt es obendrein: Ein Hund ist häufig ein Eisbrecher, um mit Mitpatienten ins Gespräch zu kommen. Über den Vierbeiner finden Hundebesitzer oft schneller Kontakt und Austausch zu anderen Rehabilitanden. Gemeinsamkeiten verbinden – und der Smalltalk über Ihren Hund kann der Beginn neuer Bekanntschaften in der Klinik sein.

Insgesamt gilt: Wenn Sie wissen, dass Ihr geliebtes Tier gut versorgt an Ihrer Seite ist, fällt es leichter, sich auf Ihre eigene Gesundheit zu konzentrieren.

Wo ist eine Reha mit Hund möglich?

Nicht jede Reha-Einrichtung bietet die Mitnahme von Haustieren an – doch es werden immer mehr. Spezielle "Klinik mit Hund"-Angebote existieren vor allem in bestimmten Fachbereichen und Klinikketten.

Dr. Becker Klinikgruppe

Vorreiter für Reha mit Hund in Deutschland mit mehreren hundefreundlichen Kliniken

Kliniken:

  • Klinik Juliana in Wuppertal
  • Burg-Klinik in Thüringen
  • Rhein-Sieg-Klinik in Nümbrecht
  • Klinik Norddeich

Fachbereiche:

PsychosomatikOrthopädie/OsteologieNeurologie

MEDICLIN-Gruppe

Mehrere Standorte mit speziellen Zimmern für Patienten mit Hund

Kliniken:

  • Bad Wildungen
  • Vogelsang
  • Rose Klinik
  • Deister-Weser Kliniken

Fachbereiche:

OrthopädiePsychosomatikNeurologie

SRH Gesundheitszentrum

Ermöglicht Reha mit Haustieren, auch Katzen und kleine Heimtiere

Kliniken:

  • SRH Gesundheitszentrum Dobel

Fachbereiche:

OrthopädieOnkologie

Celenus-Gruppe

Spezialisiert auf psychosomatische Rehabilitation mit Hundebegleitung

Kliniken:

  • Parkklinik Bad Bergzabern
  • Klinik Carolabad
  • Klinik Schömberg
  • Deutsche Klinik für Integrative Medizin

Fachbereiche:

PsychosomatikIntegrative Medizin

VAMED Rehaklinik Lehmrade

Fachklinik mit separaten Patientenzimmern für die Reha mit Hund

Kliniken:

  • VAMED Rehaklinik Lehmrade

Fachbereiche:

Nachsorge von KrebserkrankungenErkrankungen des Magen-Darm-Traktes

Bayerwaldklinik

Idyllisch gelegen im Bayerischen Wald mit vielen Spazier- und Wanderwegen

Kliniken:

  • Bayerwaldklinik

Fachbereiche:

KardiologieOrthopädie

Wichtig: Eine Rehabilitation mit Hund ist nicht in allen medizinischen Fachrichtungen umsetzbar. Hygiene und Rücksichtnahme spielen eine große Rolle. In sensiblen Bereichen wie Onkologie (Krebsnachsorge) schließen viele Kliniken Tiere aus, um Infektionsrisiken für immungeschwächte Patienten zu vermeiden.

Häufiger findet man hundefreundliche Rehakliniken in den Gebieten Psychosomatik (Depression, Burn-out u.ä.), Orthopädie (z.B. nach Gelenkoperationen) und Neurologie (z.B. Schlaganfallnachsorge).

Hund in einer Rehaklinik

Die 5 besten hundefreundlichen Rehakliniken

Reha-Klinik Schloss Hamborn

Standort: Borchen, Nordrhein-Westfalen

Fachbereiche:

Onkologie

Besondere Merkmale:

Reha mit Hund
Reha mit Kind
Reha in den Bergen

Klinik Bad Oexen

Standort: Bad Oeynhausen, Nordrhein-Westfalen

Fachbereiche:

Onkologie
Kinder- und Jugendmedizin

Besondere Merkmale:

Reha mit Hund
Reha mit Kind
Reha in den Bergen

Reha-Zentrum Bad Steben Klinik Auental

Standort: Bad Steben, Bayern

Fachbereiche:

Orthopädie

Besondere Merkmale:

Reha mit Hund
Reha in den Bergen

Fontane-Klinik

Standort: Mittenwalde, OT Motzen, Brandenburg

Fachbereiche:

Abhängigkeitserkrankungen
Kinder- und Jugendmedizin
Psychosomatik / Psychotherapie

Besondere Merkmale:

Reha mit Hund
Reha mit Kind
Reha am Wasser

Klinik Reinhardshöhe

Standort: Bad Wildungen, Hessen

Fachbereiche:

Onkologie
Orthopädie

Besondere Merkmale:

Reha mit Hund

Voraussetzungen für die Mitnahme Ihres Hundes

Damit Ihr Hund Sie in die Reha begleiten kann, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Die Kliniken achten darauf, dass der Aufenthalt für alle Beteiligten – Patienten und Tiere – reibungslos verläuft.

Gesundheit & Impfungen

Gültiger Impfausweis (besonders Tollwut), aktuelle Entwurmung, Parasitenfreiheit und tierärztliche Bescheinigung

Verhalten & Erziehung

Stubenreinheit, Grundgehorsam, Sozialverträglichkeit mit Menschen und anderen Hunden

Alleine bleiben

Fähigkeit, einige Stunden ruhig im Zimmer zu bleiben, während Sie in Therapie sind

Versicherung

Gültige Hundehaftpflichtversicherung (Police mitbringen)

Einschränkungen für bestimmte Hunde

  • Läufige Hündinnen sind von der Mitnahme ausgeschlossen
  • Extrem große oder als "gefährlich" eingestufte Hunde (Listenhunde) sind meist nicht zugelassen
  • Hunde mit starkem Trennungsstress, die nicht alleine bleiben können, sind ungeeignet
  • Aggressive oder sehr ängstliche Tiere, die mit fremden Menschen oder anderen Hunden Probleme haben

Wichtig: Als Halter sind Sie vollständig verantwortlich für Fütterung, Pflege und Auslauf Ihres Tieres während der Reha. Das Klinikpersonal übernimmt keine Hundebetreuung. Überlegen Sie ehrlich: Können Sie körperlich und psychisch für Ihren Hund sorgen? Auch wenn Sie selbst in Behandlung sind, müssen Sie morgens, abends und in den Pausen Gassi gehen können.

Anmeldung und Kostenträger: Wie beantrage ich eine Kur mit Hund?

Die Beantragung einer Reha mit Hund erfolgt im Grunde wie jede andere Reha – mit ein paar zusätzlichen Hinweisen.

So gehen Sie vor:

  1. Reha-Bewilligung: Beantragen Sie zunächst eine Reha-Bewilligung von Ihrer Krankenkasse oder Rentenversicherung, basierend auf Ihrer medizinischen Notwendigkeit.
  2. Wunschklinik angeben: Im Reha-Antragsformular (bzw. im Feld für Wunschklinik) geben Sie an, dass Sie eine Klinik bevorzugen, die den Aufenthalt mit Hund ermöglicht.
  3. Begründung: Nennen Sie den Hund als Begleitung unbedingt als Wunschgrund in Ihrem Antrag – etwa so: "Ich möchte die Reha in Klinik XY durchführen, da dort die Mitnahme meines Hundes möglich ist, was meinen Therapieerfolg fördert."
  4. Direkte Kontaktaufnahme: Wichtig: Der Kostenträger informiert die Klinik nicht automatisch über Ihre geplante Hundemitnnahme! Nach Erhalt des Zuweisungsbescheids müssen Sie daher umgehend selbst die Klinik kontaktieren, um Ihren Hund anzumelden und einen der begrenzten Plätze mit Hundeerlaubnis zu sichern.
  5. Vorreservierungen: Beachten Sie, dass Vorreservierungen für Zimmer mit Hund meist nicht möglich sind. Eine konkrete Zusage erfolgt erst nach Eingang der Kostenzusage Ihrer Krankenkasse oder Rentenversicherung.

Kosten: Was kommt auf Hundebesitzer zu?

Die gesetzlichen Krankenkassen oder Rentenversicherungen übernehmen die Hundekosten in der Regel nicht. Sie als Patient müssen die Unterbringung Ihres Hundes selbst zahlen.

Typische Kosten in deutschen Reha-Kliniken:

  • Fachkliniken Sonnenhof: 12 € pro Tag pro Tier
  • SRH Gesundheitszentrum Dobel: 10 € pro Tag pro Tier
  • Dr. Römer Kliniken: 15 € pro Tag für einen Hund, 20 € für zwei Hunde
  • Dr. Becker Gruppe: 8-10 € pro Tag und Hund
  • Klinik am Zauberwald: 100 € Kaution plus ggf. Endreinigungsgebühr
  • Kaution/Schlüsselpfand: oft um 50 € für Zimmerschlüssel oder separaten Eingang
  • Futterkosten extra (Futter bringen Sie idealerweise selbst mit)

Ausnahme für Assistenzhunde: Bei offiziellen Assistenz- und Therapiehunden (wie z.B. Blindenführhunden) können die Kosten unter Umständen vom Kostenträger übernommen werden. Stellen Sie in diesem Fall vorab einen entsprechenden Antrag bei Ihrer Krankenkasse oder Rentenversicherung.

Unterbringung und Alltag: Was erwartet Sie in der Klinik mit Hund?

Ihr therapeutisches Reha-Programm unterscheidet sich kaum von dem anderer Patienten. Sie nehmen ganz normal an Ihren Anwendungen, Therapiesitzungen, Trainings etc. teil – plus der zusätzlichen Verantwortung, Ihren Hund dazwischen zu versorgen.

Unterbringung

  • Gemeinsame Unterbringung mit Ihnen auf dem Zimmer (keine separaten Hundezimmer)
  • In nahezu allen Fällen handelt es sich um ein Einzelzimmer
  • Zimmer liegen oft in einem gesonderten Trakt oder Stockwerk der Klinik
  • Teilweise separate Eingänge oder Treppenhäuser für ungestörtes Ein- und Ausgehen
  • Spezielle Ausstattung mit abwaschbaren Böden und Möbeln
  • Manche Kliniken stellen Futter-/Wassernäpfe oder Hundehandtücher bereit

Regeln im Klinikalltag

  • Leinenpflicht auf dem gesamten Klinikgelände und im Haus
  • Therapieräume, Speisesaal, Fitness- und Sporträume sind tabu für Tiere
  • Hund muss während Ihrer Therapien im Zimmer bleiben können
  • Behandlungszeiten werden so geplant, dass genügend Pausen für Gassi-Gänge bleiben
  • Bei massiven Schwierigkeiten mit dem Hund (ständiges Bellen, Verunreinigungen) kann der Aufenthalt beendet werden
  • Sie sind zu jeder Zeit verantwortlich für Ihr Tier - das Klinikpersonal übernimmt keine Betreuung

Notfallversorgung für Ihren Hund

Was passiert, wenn Sie selbst während der Reha einen medizinischen Notfall haben und ins Krankenhaus müssen? Viele Kliniken haben hierfür Vorkehrungen getroffen:

  • Einige Rehakliniken arbeiten mit örtlichen Tierpensionen zusammen, die den Hund im Notfall aufnehmen
  • Benennen Sie bei der Anmeldung einen Notfallkontakt, der Ihren Hund abholen kann
  • Die Kosten für eventuelle Notfallunterbringungen tragen Sie selbst
  • Einige Kliniken wie die Fachkliniken Sonnenhof organisieren die kurzfristige Betreuung, bis Ihr Notfallkontakt eintrifft

Was Sie mitbringen sollten

Hund mit Reisegepäck und Ausrüstung
  • Körbchen oder Decke als vertrauten Schlafplatz
  • Futter- und Wassernäpfe
  • Ausreichend Futter für die gesamte Aufenthaltsdauer
  • Lieblingsspielzeug und Leckerlis
  • Kotbeutel für die Gassi-Gänge
  • Handtuch zum Reinigen von Pfoten und Fell bei schlechtem Wetter
  • Impfausweis und Versicherungsnachweis
  • Aktuelle tierärztliche Bescheinigung (nicht älter als 7 Tage) über Parasitenfreiheit
  • Bei Hunden, die auf Möbel dürfen: eigene große Decken oder Bettwäsche

Gassi-Gehen: Hundefreundliche Reha-Kliniken sind oft landschaftlich schön gelegen – in Kurparks, Wäldern oder am Stadtrand – und haben ausreichend Wege für Spaziergänge direkt vor der Tür. Informieren Sie sich bei Ankunft, wo genau Sie laufen dürfen und ob es vielleicht ausgewiesene "Hundewiesen" gibt.

Tierärztliche Versorgung: Einen Tierarzt direkt in der Klinik gibt es nicht, aber die Reha-Einrichtungen arbeiten mit nahegelegenen Tierärzten zusammen, die im Bedarfsfall schnell erreichbar sind. Erkundigen Sie sich am besten gleich bei der Anreise, wo die nächste Tierarztpraxis ist.

Hundefreundliche Reha-Klinik finden

Gut zu wissen

Vor der Anmeldung zu einer Reha mit Hund sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Hund:

  • Alle notwendigen Impfungen hat
  • Sozialverträglich ist
  • Grundgehorsam beherrscht
  • An der Leine geführt werden kann
  • Einige Stunden alleine bleiben kann

Erfahrungsbericht

"Die Reha mit meinem Hund Luna war die beste Entscheidung. Ich konnte mich viel besser auf meine Therapie konzentrieren, weil ich wusste, dass es ihr gut geht. Die täglichen Spaziergänge haben auch mir geholfen, schneller wieder auf die Beine zu kommen."

- Maria K., Patientin in der Nordsee Reha-Klinik

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