Der komplette Leitfaden für Ihre Rehabilitation
Von der Antragstellung bis zur Nachsorge - Hier finden Sie alle wichtigen Informationen für eine erfolgreiche Rehabilitation
Rehabilitation ist ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung Ihrer Gesundheit. Dieser Guide führt Sie durch den gesamten Prozess und hilft Ihnen, das Beste aus Ihrer Reha-Maßnahme zu machen.

Inhaltsverzeichnis
1. Vor der Reha
2. Während der Reha
3. Nach der Reha
1. Vor der Reha
Wer hat Anspruch auf eine Rehabilitation?
Grundsätzlich hat jede/r Versicherte der gesetzlichen Sozialversicherung einen Anspruch auf Rehabilitation, wenn diese aus gesundheitlichen Gründen nötig ist.
Wichtige Voraussetzungen:
- Rehabilitationsbedürftigkeit: Merkliche Einschränkungen im Alltagsleben
- Rehabilitationsfähigkeit: Ausreichende Stabilität und Motivation
- Positive Reha-Prognose: Aussicht auf Verbesserung des Gesundheitszustands
Wie wird die Reha beantragt?
Die Initiative für eine Reha sollte idealerweise von der behandelnden Ärztin oder dem Arzt ausgehen. Den Reha-Antrag selbst müssen jedoch Sie als Patient/in stellen.
Wichtig für den Antragsprozess:
- Antragsformulare erhalten Sie bei der Deutschen Rentenversicherung, der Krankenkasse oder Beratungsstellen
- Dem Antrag wird ein ärztlicher Befundbericht beigefügt, der Diagnosen, bisherige Behandlungen und den Reha-Bedarf dokumentiert
- Viele Reha-Anträge enthalten einen Selbstauskunftsbogen, in dem Sie eigene Ziele und Einschränkungen schildern
- Der ausgefüllte Antrag wird an den zuständigen Kostenträger geschickt
Tipp: Konzentrieren Sie sich auf die Hauptdiagnose, die durch die Reha behandelt werden soll. Zu viele verschiedene Angaben können das Rehaziel verwässern und den Antrag schwächen.
Welche Institution bewilligt und bezahlt die Reha?
In Deutschland gibt es verschiedene Reha-Kostenträger. Wer in Ihrem Fall zuständig ist, hängt von Ihrer beruflichen Situation und der Ursache der Erkrankung ab:
- Deutsche Rentenversicherung (DRV): Meist übernimmt die DRV die Reha bei erwerbsfähigen Versicherten, insbesondere wenn die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit das Ziel ist. Motto hierbei: "Reha vor Rente"
- Gesetzliche Krankenkasse (GKV): Sie springt als Kostenträger ein, wenn kein anderer zuständig ist – zum Beispiel bei nicht erwerbstätigen Personen oder wenn die versicherungsrechtlichen Voraussetzungen für die DRV nicht erfüllt sind
- Gesetzliche Unfallversicherung: Ist die Erkrankung Folge eines Arbeitsunfalls oder einer anerkannten Berufskrankheit
Wartezeiten und Auswahl der Rehaklinik
Nach dem Abschicken des Antrags heißt es zunächst abwarten. Die Prüfdauer beim Kostenträger beträgt oft mehrere Wochen. Sobald der Bescheid positiv ausfällt, erhalten Sie Nachricht mit Angaben zur genehmigten Klinik und zum Aufnahmetermin.
Wahl der Rehaklinik: Versicherte haben ein gesetzlich verankertes Wunsch- und Wahlrecht (SGB IX). Das heißt, Sie dürfen im Antrag Wunschkliniken angeben (bei der DRV z.B. bis zu drei Häuser). Der Kostenträger muss diese Wünsche berücksichtigen, sofern keine medizinischen oder wirtschaftlichen Gründe dagegensprechen.
Wartezeiten bis zum Reha-Beginn: Rehakliniken sind häufig ausgelastet. Vom Bewilligungsbescheid bis zur tatsächlichen Aufnahme in der Klinik können je nach Verfügbarkeit noch einmal einige Wochen vergehen. Es empfiehlt sich also, den Antrag frühzeitig zu stellen.
2. Während der Reha
Ablauf und Struktur einer Rehabilitation
Zu Reha-Beginn erfolgt eine ausführliche Aufnahmeuntersuchung durch die Ärzt*innen der Klinik. Dabei werden die aktuelle gesundheitliche Verfassung beurteilt und gemeinsam mit Ihnen klare Rehaziele festgelegt.
Tagesstruktur:
- Strukturierter Therapieplan an Wochentagen
- Verschiedene Therapieeinheiten über den Tag verteilt
- Feste Essenszeiten
- Ausreichend Freizeit zur Erholung am Abend
Wichtig: Ihre aktive Mitarbeit ist entscheidend für den Erfolg der Reha. Es ist kein passives "Kurprogramm", sondern erfordert Ihre Bereitschaft, sich auf alle Therapien einzulassen.
Typische Therapieangebote
Psychotherapie
Einzel- und Gruppentherapie für die Aufarbeitung persönlicher Probleme und den Austausch mit anderen Betroffenen.
Entspannungsverfahren
Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training und Atemübungen für Stressabbau und innere Ruhe.
Ergotherapie
Gestalterische und handwerkliche Aktivitäten zur Förderung von Konzentration, Ausdauer und Alltagsfähigkeiten.
Sport- und Bewegungstherapie
Gymnastik, Ausdauertraining und Schwimmen unter therapeutischer Anleitung.
Aufenthaltsdauer und Unterkunft
Dauer der Rehabilitation
- Standarddauer: 5 Wochen
- Verlängerung auf 6-7 Wochen möglich
- Abhängig von Therapiefortschritten und Kostenträgervorgaben
Unterkunft & Verpflegung
- Einzelzimmer mit eigenem Bad
- Grundausstattung: Bett, Schrank, Schreibtisch
- Vollverpflegung in Kantine oder Speisesaal
3. Nach der Reha
Nachsorgeprogramme
Die Rehabilitation endet nicht mit der Entlassung aus der Klinik. Für einen nachhaltigen Therapieerfolg ist eine organisierte Nachsorge wichtig.
Psy-RENA Programm
- Wöchentliche Gruppentherapie über ca. 6 Monate
- 25 Gruppentermine à 90 Minuten
- Vor- und Abschlussgespräch im Einzelsetting
Finden Sie Ihre Nachsorge auf psyrena.de
Schnell & einfach einen Reha-Nachsorgeplatz finden:
- Psy-RENA® (Gruppen in Präsenz): Geben Sie Ihren Wohnort & den gewünschten Umkreis an & klicken auf "Nachsorge finden".
- LiVi-RENA® (Gruppen Online): Klicken Sie unter dem Logo auf die freien Plätze.
- DE-RENA® (Einzelnachsorge per App): Klicken Sie unter dem Logo auf die freien Plätze.
Unsicher bei der Wahl der digitalen Nachsorge? Setzen Sie den Haken bei "Zeige nur online an" für LiVi-RENA® und DE-RENA® Anbieter.
Nach Auswahl des Wunsch-Nachsorgeorts können Sie die Profildetails einsehen und eine Anfrage stellen. Registrieren Sie sich kostenfrei auf psyrena.de
Wiedereingliederung in den Beruf
Das "Hamburger Modell" ermöglicht eine stufenweise Wiedereingliederung in den Beruf, um den Übergang zu erleichtern.
Wichtige Informationen:
- Während der Wiedereingliederung bleibt man krankgeschrieben
- Krankengeld wird weiter gezahlt
- Stufenweise Steigerung der Arbeitszeit und -anforderungen
- Freiwillige Teilnahme
Möglichkeiten für eine erneute Reha
Standardwartezeit
Generell gilt eine Wartezeit von 4 Jahren bis zur nächsten regulären Reha.
Ausnahmen möglich bei:
- Medizinischer Notwendigkeit
- Rückfall oder Verschlechterung
- Schweren chronischen Verläufen
- Neuen Erkrankungen
Ihre Reha-Checkliste
Ärztliche Beratung einholen
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt die Notwendigkeit einer Reha
Reha-Antrag stellen
Besorgen Sie die Antragsformulare bei der Rentenversicherung oder Krankenkasse
Ärztlichen Befundbericht beifügen
Lassen Sie einen ausführlichen Befundbericht erstellen
Wunschkliniken angeben
Nutzen Sie Ihr Wunsch- und Wahlrecht
Nachsorge planen
Besprechen Sie Nachsorgemöglichkeiten mit dem Klinikpersonal
Schnellzugriff
Gut zu wissen
- Die Reha-Dauer beträgt in der Regel 3-6 Wochen
- Zuzahlung: 10€ pro Tag für maximal 42 Tage im Jahr
- Wunsch- und Wahlrecht bei der Klinikauswahl beachten